Weihnachtskonzerte 2013

Zum großen Finale das Halleluja

Zwei Chöre und ein Sinfonieorchester stimmten bei gemeinsamen Konzert auf die bevorstehenden Festtage ein (veröffentlicht  am Di, 17. Dezember 2013 auf badische-zeitung.de).

MÜLLHEIM. Ganz im Zeichen von Weihnachten stand das Chorkonzert, welches unter dem Motto "Jauchzet – frohlocket" vom Kammerchor Müllheim, dem Gesangverein Tüllingen und einem hochkarätig besetztes regionalen Sinfonieorchester in der Müllheimer Martinskirche aufgeführt wurde. Das zahlreiche Publikum war begeistert.

 

Das Programm enthielt Glanzlichter von weihnachtlicher Musik aus Bachs Weihnachtsoratorium und Händels Messias, daneben traditionsreiche und neuere Vertonungen geistlicher Musik. Bereichert wurde die Musikfolge durch Textrezitationen, die von Petra Gack mit großer Einfühlung vorgetragen wurden. Sätze aus Bachs Weihnachtsoratorium bildeten einen zentralen Teil der Aufführung. Dem Konzertauftakt mit dem großartig intonierten Chorus "Jauchzet – frohlocket" folgte der besinnlich vorgetragene Choral "Wie soll ich dich empfangen". Die im weiteren Verlauf dargebotenen Sequenzen dieser einzigartigen Weihnachtsmusik demonstrierten machtvolle Chordynamik und das feingliedrige Prinzip der Arien.

"Brich an du schönes Morgenlicht" und "Herrscher des Himmels" begeisterten im großen Chorvortrag mit reicher Orchesterbegleitung, während die Arien "Flößt mein Heiland" und "Nur ein Wink von deinen Händen", gesungen von Birte Niemann (Sopran), die luftigen, transzendenten Elemente des Oratoriums präsentierten. Ein Höhepunkt war der Schlusschoral des Oratoriums, "Nun seid ihr wohl gerochen", von den Chören und den Musikern mit machtvollem Duktus in Szene gesetzt. Ein weiteres Standbein des Konzertes bildeten die auf der Empore und im Chorraum dargebotenen A-capella-Vorträge.

Der Müllheimer Kammerchor bot zwei wunderschöne Kompositionen seines Chorleiters Albrecht Haaf in luzider Intonation und feiner Gestaltung: "Und unserer lieben Frauen" und "Salam – Shalom". Sehr bewegend sang der Chor auch den Satz "Die Nacht ist vorgedrungen" des zeitgenössischen Komponisten Christoph Hempel und "Hine ma tov" von Wolfram Buchenberg. Diesen neuen Klangbildern stellte der Tüllinger Gesangverein von der Empore aus das traditionelle Marienlied "Maria durch ein Dornwald ging" effektvoll gegenüber. Selbst Vivaldi durfte an diesem Abend nicht fehlen und erhielt seine Hommage mit dem Duett "Laudamus te" aus dem "Gloria", gesungen vom Sopranduo Angelika Wesener-Schopka und Birte Niemann.

Eine dritte Säule des Konzertkonzeptes setzte sich aus Vorträgen aus dem "Messias" von Händel zusammen. Auch hier hatten Niemann und Haaf Juwelen herausgepickt: Große Chor- und Orchesterauftritte wie "For unto us a Child is born"und die Arie "Rejoice" – vorgetragen von der vielseitigen Leiterin des Tüllinger Gesangveriens, Birte Niemann – beeindruckten. Nichts hätte wohl besser als großes Finale gepasst als das Händel’sche "Halleluja". Das Publikum lauschte atemlos und sparte sich den Applaus bis ganz zum Schluss auf. Die begleitenden weihnachtlichen Texte, gesprochen von Petra Gack, sorgten für Ruhepunkte im bunten Gepränge der Musik. Ein gut durchdachter Konzeptpunkt war es auch, die Auf- und Abtritte der Chöre mit instrumentalen Intermezzi zu begleiten.